Zum Ende der 1990er Jahre wendet sich Thomas Florschuetz in seinen Fotografien dem Motiv der Blume zu. Davon zeugt auch sein Beitrag für die Shelter Stiftung: eine Orchideenblüte. Florschuetz lichtet diese stark vergrößerte Blüte jedoch nicht prominent in Vorderansicht ab, sondern gewährt den Betrachtenden einen subtilen Anblick von der Seite. Auf diese Weise hebt er die ästhetischen Qualitäten des Objekts gezielt hervor. Sanfte Farbtöne, komplexe Schatten und ein Wechselspiel der Konturlinien lassen das Objekt in den Hintergrund treten und gewähren so eine neue – abstrakte – Perspektive.
Thomas Florschuetz (*1957 in Zwickau, lebt in Berlin)
Mit seinen großformatigen und in Serien aufgenommenen Werken zählt Thomas Florschuetz zu den bekanntesten deutschen Fotografen der Gegenwart. Obgleich sich hinter den glänzenden Oberflächen seiner Fotografien die unterschiedlichsten gegenständlichen Motive finden lassen, existieren diese stets in einem Gefüge aus abstrakten Bildelementen. Beginnend als Autodidakt entwickelte Florschuetz sein künstlerisches Werk stetig weiter und wurde für seine Arbeit 2004 mit dem Deutschen Kritikerpreis für bildende Kunst ausgezeichnet. Seit 2007 ist Florschuetz Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
